Kompoststrategie

Zu jedem naturnahen Nutzgarten gehört auch ein Komposthaufen. Zuerst wird ein geeigneter Platz im Garten ausgesucht. Der Untergrund muß wasserdurchlässig sein. Regenwürmer und andere wichtige Tiere des Komposthaufens, wie z. B. Springschwänze können so aus dem Erdreich in den Haufen hineinwandern und sich im Winter wieder zurückziehen. Keinesfalls darf eine Grube ausgehoben werden, welche vielleicht auch noch betoniert ist oder mit Steinen ausgelegt wird. Die zur Verfügung stehende Fläche muß für 2 Komposthaufen ausreichen, von denen jeder eine Breite von etwa 2 m hat. Der Komposthaufen benötigt des weiteren ein schattiges Plätzchen, um ihn vor der Austrocknung im Sommer zu schützen.

Im Handel werden vielfach Gerätschaften angeboten, um den Komposthaufen in einer bestimmten Form zu halten. Wenn man dies möchte, verzichte man auf Metall oder Plaste und verwende möglichst unbehandeltes Holz. Ein Komposthaufen kann aber auch als Miete aufgeschichtet werden. Abfälle, welche auf den Komposthaufen kommen dürfen, sind Küchenabfälle, wie Schalen von Kartoffeln, Gemüsereste, Kaffee und Teesatz mit Filtertüten, aus dem Garten Grasschnitt, Laub, Schnittreste von Blumen und zerkleinerter Heckenschnitt.
Glas, Metall, Kunststoff gehören nicht auf den Kompost, weil sie nicht verrotten. Zerkleinerter Baum- und Heckenschnitt, Stängel von Stauden und Blumen u. a. sorgen für eine lockere Schichtung und gute Durchlüftung. Nachdem der Komposthaufen gefüllt ist, deckt man z. B. mit einer dickeren Schicht Gras ab. Der Rotteprozess dauert etwa ein Jahr. Nach dieser Zeit kann der Komposthaufen abgetragen und die entstandene Erde zur Düngung in die Blumenbeete oder Gemüsebeete eingearbeitet werden. In der Regel reicht es also aus, abwechselnd jedes Jahr einen Komposthaufen aufzubauen und den anderen ruhen zu lassen, so dass man mit 2 Komposthaufen sehr gut auskommt.

Komposthygiene bedeutet nicht, das der Komposthaufen nicht riechen darf, denn das tut er ohnehin normalerweise nicht, sondern das man sich genau überlegt, welche organischen Abfälle kompostiert werden. Es ist günstig, einen Komposthaufen für pflanzliches Material ohne Samenteile, ohne verholzte Pflanzenteile und für Küchenabfälle zu verwenden. Die Küchenabfälle sollen möglichst frei von Pestizidrückständen sein, d. h. Apfelsinenschalen oder Bananenschalen gehören nicht auf diesen Komposthaufen. Der entstehende Humus dieses, nennen wir ihn ruhig sauberen Komposthaufen wird als Dünger für die Gartenbeete verwendet.
Ein weiterer Komposthaufenkreislauf, der hier als unsauberer Kompost bezeichnet wird, kann die im Garten anfallenden Wildkrautsamen, verholzten Pflanzenteile und auch Haushaltabfälle, welche wir nicht auf dem so genannten sauberen Haufen haben möchten, aufnehmen. Der entstehende Humus dieses Komposthaufens kann zur Düngung von Blumenbeeten dienen oder als Mulchschicht unter Hecken gebracht werden. Wenn man die Trennung des sauberen vom unsauberen Komposthaufen gelangen keine oder nur sehr wenige Wildkrautsamen über den Kompost wieder auf die Gemüsebeete zurück. Man erspart sich also viel Zeit beim Jäten. Zwischen den Gehölzen oder im Blumenbeet, dem Bestimmungsort für den Humus aus dem unsauberen Kompost wird eine nicht überhand nehmende Zahl von Wildkräutern toleriert. Jätende Eingriffe sind hier eigentlich erst nötig, wenn die erwünschten Blumen von den Wildkräutern stark im Wuchsraum eingeengt werden. Hier reichen 2-3 Jätaktionen pro Jahr aus. Das wird im April/ Mai, Juli/ August sowie Oktober/ November sein.

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