Gestaltungsspielraum

von Ulrich Klausnitzer

Sie nutzen einen Garten, tun das ordentlich und auf herkömmliche Weise, so wie schon immer eigentlich – und das ist gut und funktioniert auch.

Nun haben Sie gehört oder gelesen – man kann den Garten auch nicht ganz so streng pflegen – tut dabei auch noch etwas Gutes für die wildlebenden Tiere und Pflanzen. Ein solcher Garten ist anders, ganz anders schön, auf andere Art praktikabel.

Sie suchen nach Anregungen, mehr Wissen darüber, praktischer Anleitung?
Sie haben „Biotope“ in Ihrem Garten angelegt?
Die Erwartungen, die Sie an „Ihre“ Biotope gestellt haben, sind nicht eingetreten?
Sie dachten, es hat an sachgerechten Informationen gefehlt.

Beim Gang in die Buchhandlung mußten Sie feststellen, die Zahl der Gartenbücher ist riesengroß. Jedes besticht durch wunderbare bunte Bilder und regt zum Kaufen an.

Die Tipps, welches Sie wirklich benötigen, finden Sie nun hier.

Es werden Anregungen und Ratschläge gegeben, wie man einen intensiv genutzten Garten oder Teile davon in einen naturnah gestalteten Garten mit hohem Erholungswert umwandeln kann. Dieser kann gleichzeitig Überlebensraum und vor allem auch Rückzugsgebiet für gefährdete Tier- und Pflanzenarten im Siedlungsbereich werden. Vorschläge zur Neuanlage solcher Naturgärten werden ebenfalls gegeben.

Anhand von Gartenstrukturen, welche die ökologische Vielfalt erhöhen, wie z. B. blumenreiche Wiesen, Gebüsche, Hecken, Bäume, Holz– oder Steinhaufen, Trockenmauern, feuchte Biotope und mit Kletterpflanzen begrünte Flächen wird verdeutlicht, wie für Menschen, Tiere und Pflanzen gleichermaßen gute Bedingungen geschaffen werden können.
Mit diesem Buch sollen Menschen angesprochen werden, die neuen Wegen bei der Gartennutzung aufgeschlossen gegenüber stehen und an einer Bewahrung der Vielfalt in ihrer Umgebung interessiert sind. Es wird kein feststehendes Muster zur Gestaltung der Gärten vorgegeben. Vielmehr soll durch zahlreiche Tipps und Vorschläge die eigene Kreativität angeregt werden.

Kurzer Ausflug zu den Grundlagen der Lebensbeziehungen der Tiere und Pflanzen im Garten
Wichtige Gartenbewohner sind Insekten, von denen viele Arten in der Lage sind, sich an die durch den Menschen geschaffenen Bedingungen anzupassen. Außerdem sind manche sehr mobil und können sich schnell in einem neuen Lebensraum einfinden. Etwa ein Zehntel der heimischen Käferarten, ein Viertel der Bienen- und Wespenarten (Stechimmen) sowie zahlreiche Schmetterlings-, Libellen- und Spinnenarten können in entsprechend gestalteten Gärten leben. Die meisten von ihnen sind auf ein ständig zur Verfügung stehendes Angebot an Blüten angewiesen, das durch eine hohe Anzahl von verschiedenen Wildkräutern gegeben sein kann. Die Vogelwelt ist auf diesen Reichtum an Insekten zu ihrer Ernährung und besonders zur Aufzucht der Jungvögel angewiesen. Man muß sich auch im klaren sein, daß die meisten Tier- und Pflanzenarten der Gärten keine Seltenheiten sind. Geschützte, gefährdete und seltene Arten sind oft streng spezialisiert und haben nur in der freien Natur dauerhafte Überlebenschancen.

Die Nahrungsbeziehungen, in denen die Tiere des Gartens untereinander stehen, sind sehr vielfältig. Man kann gewöhnlich nicht von einfachen Nahrungsketten sprechen, in denen ein Lebewesen ein anderes zur Ernährung braucht, und selbst wiederum vom nächsten benötigt wird, sondern muss die einzelnen Nahrungsketten als ein vielfach verknotetes Netz auffassen. Beispielsweise ist ein Frosch nicht allein von den Fliegen abhängig, sondern er kann sich auch von Spinnen oder Grashüpfern ernähren. Die verschiedenen Pflanzen und Tiere, welche in einem Nahrungsnetz eine Rolle spielen, benötigen meist unterschiedliche Biotope zu ihrer Entwicklung. Weiterhin dienen die Lebensräume in einem Garten als Unterschlupf für Tiere.
Man kann unschwer erkennen, dass es sinnlos ist, in einem „steril“ gepflegten Garten zur Beruhigung des Gewissens oder weil es gerade im Trend liegt, einen einzelnen Biotop neu anzulegen. Dieser gewinnt erst dann an Wert, wenn er in einer Wechselbeziehung mit mindestens einem anderen Lebensraum stehen kann. Es ist notwendig, abzuschätzen, welche Tiere sich ansiedeln werden und welche Entfernungen sie bis zu ihrer Nahrungsquelle, ihrer Fortpflanzungsstätte oder ihrem Überwinterungsquartier zurücklegen können.

  Ein Anklicken des Vorschaubildes zeigt den Ausschnitt einer Buchseite zum Thema.

2 comments for “Gestaltungsspielraum

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert